Overview 2005
A camera is installed on the floor inside a finished sculpture base. The upper part is hinged so that a performer can stick his head inside the pedestal. The performer then looks into the camera. A video beamer stands on the pedestal and throws the live image onto a wall or canvas.

In the sweatbox of the video camera
There's a video of a man in an unenviable position. He is stuck in a veritable headlock, and there is nothing to indicate how he could free himself. The head is trapped in a dark little box: So Ralf Berger looks into a video camera. For this he takes an endless amount of time, which charges itself over the minutes with pure uneventfulness and the feeling of an unequal distribution of roles: here the viewer, who enjoys his freedom, there the head, who is solely concerned with enduring the grotesque situation. The video is thrown against the wall, in front of which stands a pedestal with a circular hole cut hip-high into one of the outer walls. Was it the brittle wooden box that served as a sweatbox? Then the box would not only be a sculpture, but also a requisite of an earlier, unquestionably strange performance.

Gentle shivering pervades the viewer when he imagines that during the opening Ralf Berger actually held out for a whole hour in a position in which he put his own physique and the patience of the visitors to the test...
Berger keeps his art refined in the tension between installation and memory of the live performance in front of the audience...

Georg Imdahl (Excerpt from the exhibition "Die Unschuld der Fakten" Galerie Campana, Cologne 2005)


Überblick 2005
Im Innern eines gefertigten Skulpturen-Sockels ist auf dem Boden eine Kamera installiert. Der obere Teil ist so aufklappbar, dass ein Performer seinen Kopf ins Innere des Sockels stecken kann. Der Performer blickt dann in die Kamera. Auf dem Sockel steht ein Videobeamer, der das Livebild an eine Wand oder Leinwand wirft.

Im Schwitzkasten der Videokamera
Es gibt ein Video von einem Mann in einer wenig beneidenswerten Lage. In einem veritablen Schwitzkasten sitzt er fest, und nichts deutet darauf hin, wie er sich befreien könnte. Der Kopf ist gefangen in einer dunklen kleinen Kiste: So schaut Ralf Berger in eine Videokamera. Dafür nimmt er sich endlos viel Zeit, die sich über die Minuten hinweg auflädt mit purer Ereignislosigkeit und dem Empfinden einer ungleichen Rollenverteilung: Hier der Betrachter, der sich seiner Freiheit erfreut, dort der Kopf, der einzig damit befasst ist, in der grotesken Situation auszuhalten. Das Video wird an die Wand geworfen, davor steht ein Sockel mit einem kreisrunden Loch, das hüfthoch in eine der Außenwände geschnitten ist. Sollte es die spröde Holzkiste gewesen sein, die als Schwitzkasten gedient hatte? Dann wäre also der Kasten nicht nur Skulptur, sondern ebenso Requisit einer früheren, fraglos seltsamen Performance.

Sanftes Frösteln durchzieht den Betrachter bei der Vorstellung, dass Ralf Berger während der Eröffnung tatsächlich eine ganze Stunde lang in einer Position ausgeharrt hat, in der er die eigene Physis und die Geduld der Besucher auf eine harte Probe stellte…
Raffiniert hält Berger seine Kunst in der Spannung von Installation und Erinnerung an die Live-Performance vor dem Publikum…

Georg Imdahl
(Auszug zur Ausstellung "Die Unschuld der Fakten" Galerie Campana, Köln 2005)

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Fotos: Publikum

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